Den Kontakt zu den älteren, kranken Menschen zu haben. Ihnen Zuneigung, Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, einfach, dass man ihnen ein Stück weit Lebensqualität geben kann. Denn auch diese schwer erkrankten Menschen können aufblühen, wenn man ihnen seine Zeit schenkt. 

Oh, da habe ich viele. Ich kann mich an sehr viele Dinge erinnern, die mich hier bisher berührt haben. Zum Beispiel gab es eine Dame in einer unserer Betreuungsgruppen, die nur noch sehr wenig konnte und kaum noch sprechen konnte. Bei den Spaziergängen mit dem Rollstuhl war sie sehr ängstlich. Wenn die Angst sehr überkam, habe ich ihre Hände gehalten und ihr gut zugesprochen. Mit der Zeit hat sie sogar ihre Angst bewältigt. Ich habe ihr immer gut zugeredet und dabei ihre Emotionen und ihre Mimik beobachtet und irgendwann sagte sie zu mir „sie sind so lieb.“ Und dann diese Reaktion zu erhalten hat mich doch sehr berührt, denn solche Kleinigkeiten kann man erreichen, mit ein bisschen Empathie und Liebe für diese Menschen. Denn genau diese Menschen spüren es und sind sehr feinfühlig dafür, wenn man mit dem Herzen dabei ist. 

Eine andere schöne Erfahrung war einmal mit einem Besucher der Tagesbetreuung. Dieser Herr war immer sehr verschlossen und manchmal auch eher aggressiv. Ich hatte ihn bis dahin nur drei Mal gesehen. Als es zu Komplikationen beim Spaziergang kam hatte ich ihn beobachtet und wollte die Situation übernehmen, denn unsere Aufgabe ist es auch die Gäste im Auge zu behalten und sie zu unterstützen. Daraufhin bin ich auf ihn zugegangen und habe versucht ihm durch die erste Kontaktaufnahme ein positives Gefühl zu geben. Trotz der Abneigung, die er mir entgegengebracht hat, bin ich fröhlich geblieben und habe bemerkt, wie sich nach und nach seine Gesichtszüge verändert haben und immer weicher wurden. Es ist doch immer wieder sehr schön, wenn man mit etwas Empathie und Feinfühligkeit etwas bewegen kann. Man hat eben einfach genau dadurch und ein bisschen Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen einen wahnsinnigen Zugang zu den Menschen. 

Schon alleine jetzt wieder von diesen Erfahrungen zu sprechen bereichert und berührt mich emotional so sehr. Das hilft und heilt und gibt einem so viel zurück. Man braucht hierdurch niemals Antidepressiva (Scherz) 

Neben meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Tagesbetreuung besuche ich regelmäßig noch Betroffenen vom Verein aus zu Hause, helfe bei verschiedenen Aktionen, wie unseren regelmäßigen Tanzcafés. 

Wie soll ich es sagen, es ist für mich auch wie eine Heilung und bereitet mir sehr viel Freude. Man hat selbst auch so viel davon. 

Ich bin zufrieden. Es ist doch ein finanzieller Bonus. 

Ja, würde ich sagen. Sehr sogar! Gerade auch jetzt und die Menschen, die mir so viel positive Rückmeldung geben und auch, dass ich ihnen mit meiner Art guttue. 

Auf jeden Fall! Schon alleine wegen der Mitarbeiter vom Verein. Menschen, die für diese Leute da sind und ihnen Liebe und Zeit schenken, sind so wichtig. Die Menschen brauchen uns einfach wie Luft und Brot. Daher würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.